UDC 78
LBC 85.31 + 76.0
DOI: 10.30628/1994-9529-2018-14.4-88-122
ELKA TSCHERNOKOSHEWA
Europäisch Assoziation Kulturforschern e.V. (ERICarts Network)
Köln, Deutschland
ORCID: 0000-0002-5589-3841
E-Mail: elkahome@gmx.net
IM ZEITALTER DER HYBRIDISIERUNGEN: MUSIKEN — MEDIEN — MINDERHEITEN
Zusammenfassung. Begriffe wie Hybriddichter, Hybridzeit oder Hybride Welten kommen immer mehr ins Zentrum der öffentlichen Debatten über Künstler, Medien, Kunstevents und Kultur im 21. Jahrhundert. Transkulturalität, Crossover und Mixture sind andere Schlagwörter in diesem Kontext.
Im Artikel wird die Frage gestellt, welche Begriffe, Konzepte und Methoden wir in den Kulturwissenschaften haben, damit wir kulturelle Prozesse in der globalen Moderne beobachten und analysieren können. Wie können wir die Bewegungen und Zusammenführungen auf den transkulturellen Feldern der Kultur plausibel beschreiben, ohne wichtige Erfahrungen, Sensibilitäten und Kompetenzen, die mit so einem Leben zusammenhängen, zu ignorieren? Oft reichen hier die traditionellen Konzepte von Kultur nicht aus. Das Konzept der Hybridisierung wurde als eine Antwort auf diese Fragestellung entwickelt. Kein „Entweder-Oder“ Denken, sondern ein «Entweder-Und-Oder» Modell wird hier vorgestellt.
Der Begriff Hybridisierung fokussiert als analytischer Begriff unsere Forschung dorthin, wo wir es mit Differenzen zu tun haben. Das ist das erste Spezifikum der Hybriditäts-Paradigmas. Der Begriff Hybridisierung besagt zugleich etwas über die Beziehung von disparaten Elementen, d.h. der Begriff fokussiert ausdrücklich auf die Beziehung, auf das Aufeinandertreffen des zuvor Geschiedenen. Das ist sein zweites Spezifikum. Schließlich — und das ist das dritte Spezifikum — verschiebt er die Aufmerksamkeit von den Objekten hin zu den Prozessen und deren Bedingungen.
Zentrale Koordinaten für die neue Konzeptionsbildung sind Musik, Minderheiten, audio-visuelle Medien. Das Hybriditätskonzept hat nicht nur eine theoretische, sondern auch eine kulturpolitische Ausrichtung.
Suchbegriffen: Hybrid, Differenzen, Globalisierung, Medien, Alltagskultur, Transkulturalität, Musik, Interkultureller Dialog, Minderheiten, Kultur, Politik.